Safari Serie Teil 3 - Meine ersten Tage in der Bergzicht Game Lodge in Namibia

Nachdem ich all die detaillierte Recherche aus den vorherigen Blog-Beiträgen durchgeführt hatte, war ich bereit, meine erste Safari zu buchen!

Dafür verbrachte ich Stunden, um das Internet zu durchforsten, jede Menge Zeitschrift zu lesen, mit Freunden und Kollegen zu sprechen und erstellte schließlich eine Auswahlliste von Veranstaltern. Glücklicherweise veranstaltete SCI ihre große jährliche Messe in den USA, und mein Freund Bee, der bei SCI arbeitet, bot an, für mich einige der Veranstalter, die dort teilnahmen, vor Ort zu kontaktieren.

Meine Kriterien waren klar: Ich wollte echte, faire Jagd, ohne hohe Zäune, in Gebieten, in denen sich Tiere natürlich verhalten und Teil einer sich selbsttragenden Population sind. Dabei waren mit Luxusunterkünfte weniger wichtig. Aus Kosten- und Zeitgründen wollte ich zusätzlichen Reise auf ein Minimum reduzieren. Schließlich wat ich in Namibia zum Jagen und nicht für einen Roadtrip! Ich vertraute auch auf die Meinung meines Freundes Bees über die ethischen Grundsätze und Ansichten der Jagdveranstalter. Er hatte mit ihnen persönlich Kontakt, konnte sich mit ihnen Austauschen und letztendlich überprüfen, ob ihre Grundsätze mit meinen Kriterien übereinstimmen. Nachdem Bee und ich uns von diversen geselligen Abenden in Texas kannten und gut verstehen, kannte er mich auch in der Hinsicht gut genug, als dass er einschätzen konnte, dass wir uns auch im jagdeichen Kontext gut verstehen würden.  

Nach einer Auswertung meiner Notizen, Telefonate und E-Mails sowie einigen  Nachgesprächen, schien es einen klaren Gewinner zu geben: die Bergzicht Game Lodge. Die Jagd-Ranch liegt nur etwa eine Stunde von Windhoek (Hauptstadt Namibias) entfernt und befindet sich trotz der Nähe zur Hauptstadt in einem unberührten, abgelegenen Teil des Landes.

Ich hatte bereits im Vorfeld mit Steph (Jagdbegleiter), Marie-Louise (Managerin der Lodge, der Metzgerei und Stepps Frau) sowie Hannes (Marie-Louises Vater und Gründer von Bergzicht) Kontakt. Sie konnten mich während des E-Mail-Verkehrs und der Telefonate durch ihre Expertise und die Art der Führung eines solchen Betriebs schnell überzeugen. Es war direkt bemerkbar, dass wir denselben Ethos und dieselbe Ethik in Bezug auf die Jagd haben und ihnen ein Stück Jagdhimmel auf Erden zu gehören schien.  

Nach reiflicher Überlegung habe ich die Buchung vorgenommen. Die Termine wurden in meinem Kalender dokumentiert und ich machte mich bald schon auf die Reise nach Afrika. Was folgte, waren eine der großartigsten Erfahrungen meines Lebens und eine Reise die ich wohl so nie wieder erleben kann. Obwohl wir als Fremde begonnen hatten, sind wir mit einer Freundschaft und den geschaffenen Erinnerungen auseinander gegangen, die wohl ein Leben lang bleiben werden.

Begleite mich auf meiner Reise…

Das Eingangstor zur Bergzicht Game Lodge, meine Unterkunft für diese Safari.

Tag 1  

Die Reise nach Afrika dauert lang, das ist nicht zu leugnen. Wenn du das Glück hast, Business oder First Class zu fliegen, dann wird dein Flug mit Sicherheit komfortabler als meiner. Das Wichtigste ist dennoch, dass du dir den Grund für deine Reise vor Augen hältst.

Die Fahrt von meinem Zuhause auf dem Lang zum Flughafen London Heathrow verlief ereignislos und ehe ich mich versah, saßen mein Fotograf und ich in einem Flugzeug der Ethiopian-Airline nach Addis Abeba in Äthiopien. Dort angekommen, sprinteten wir aus der Ankunftshalle, kämpften uns durch eine überfüllte Warteschlange an der Sicherheitskontrolle, weiter zu unserem Anschlussflug nach Windhoek. Je weniger Informationen du über den Flug erhältst, desto besser: Das Flugzeug war schlecht gewartet, das Essen ungenießbar und insgesamt eine gute Lektion, weshalb man versuchen sollte über Europa oder die arabischen Staaten zu fliegen!

Aber schließlich kamen wir in Namibia an. Ich schickte Marie-Louise eine kurze Nachricht, um ihr mitzuteilen, dass wir gelandet waren. Als Antwort bekam ich die Information, dass Steph mit einem Team (ihr Mann und unser Jagdbegleiter) bereits auf uns in der Ankunftshalle warteten. Es war toll und ein schönes Gefühl, von den Personen empfangen zu werden, mit denen wir auch auf die Jagd gehen werden, anstatt von einem Fahrer oder Vertreter. So konnte wir die kurze Fahrt (etwas mehr als eine Stunden) vom Flughafen zu Lodge nutzen, um uns gegenseitig kennenzulernen, Pläne für die Jagd-Safari zu schmieden und zu überlegen, wie wir am besten vorgehen.

Ehe wir es bemerkten, kamen wir schon an der Bergzicht Game Lodge an. Auf der Fahrt kamen wir kaum aus dem Staunen heraus. Wir konnten Giraffen, Paviane und andere Wildtiere auf der Ferne beobachten. Bei unserer Ankunft war beim Eingang der Lodge eine große Union-Jack-Flagge gehisst und mehrere Mitarbeiter begrüßten uns. Ein Mitarbeiter bot und einen feuchtes Tuch, eine andere Mitarbeiterin ein frischgepressten Fruchtsaft, an - genau das Richtige, um sich nach solch einer Reise kurz zu erfrischen.

Ein herzlicher Empfang, der mich dort erwartete. Ein Zeichen des Willkommenseins und der Fürsorge, das ich während meines Aufenthalts zu spüren bekam.

Die atemberaubende Lodge. Ein luxuriöses zweites Zuhause.

Anschließend wurde uns das gesamte Team vorgestellt: Marie-Louise, Sara, Annegret und Lina, die sich während unseres Aufenthalts in der Lodge um uns kümmerten, sowie Ridgey und Shiraz, die beiden Ridgebacks und Fährtenleser.

Nachdem wir uns frischgemacht hatten und ich kein eigenes Gewehr dabei hatte, beschlossen wir zum Schließstand zu gehen, sodass ich mich mit dem Gewehr, das Steph mir für den Aufenthalt auslieh, vertraut machen konnte. Es handelte sich dabei um eine schöne .300 Win Mag Repetierbüchse mit einer Zeiss-Optik und selbstgeladener Munition, mit der man alles außer dem größten Wild (das sowieso nicht auf unserer Liste steht) erlegen kann. An dieser Stelle gilt zu erwähnen, dass das Waffenarsenal sehr beeindruckend war. Zu sehen gab es großartige Gewehre, hochwertige Optiken (meist von Zeiss) und erstklassige Geschosse. Die Sorge darüber, seine eigene Büchse nicht dabei zu haben, verflog bei diesem Anblick.

Das Üben auf dem Schießstand, mit einem von Steph's Büchsen.

Als ich bewiesen hatte, dass ich mein Geschoss dort platzieren kann, wo es brauchbar ist, machten wir uns auf den Weg, um das Gelände in der Nähe der Lodge zu erkunden. Es schien, als ob hätten wir mit der ersten Fahrt durch das Gelände bereits eine riesige Fläche abgedeckt. Allerdings war es nur ein Bruchteil des sich weitläufigen Gebiets. Das Bergzicht ist im Besitz von über 240 Quadratkilometern, die auch bejagt werden. Wir hatten während der Fahrt einen sehr vielseitigen Anblick. Darunter Springböcke, Strauße, Streifengnus und Steinantilopen. Es war soft erkenntlich, dass es sich hierbei um eine gut verwaltete und wildreiche Landschaft handelt und das der Beweis dafür ist, dass die Safari-Jagd in Namibia ein klarer Weg zum Erfolg ist!

Nach der Orientierungsrunde durch das Gebiet, zogen wir uns in der Lodge zurück, um uns noch etwas Entspannung von der langem Reise und vor dem Abendessen zu gönnen. Die Zimmer im Bergzicht sind vergleichbar mit denen eines Luxushotels. Es gibt auch beim Komfort keinen Verzicht, den man als Kompromiss eingehen müsste. Angefangen bei den großen und sehr bequemen Betten und ebenerdigen Duschen bis hin zum Zimmerservice und den Pralinen auf den Kopfkissen - das hat meine Erwartungen übertroffen!

Das gleiche Lob kann man auch über das Essen aussprechen. In dieser Woche wurde wir mit einem tollen Gerichte nach dem anderen verwöhnt. Jeden Abend wurde der Tisch nach einem anderen Thema gedeckt. Meist gab es zuerst kleines Gebäck, Biltong (typisch namibisch) und andere Leckereien, die direkt vor Ort hergestellt wurden. Anschließend durfte man sich bei Kerzenlicht mit den köstlichen Gerichten der sehr talentierten Damen aus der Küche verwöhnen lassen. Grundsätzliche bestand das Abendessen aus drei Gängen. Meist enthielten sie Fleisch von Bergzicht selbst. Besonders beliebt war das Kudu-Filet. Begleitet wurde das Essen von lokalen Bieren und Weinen oder einer Auswahl an alkoholfreien Alternativen. Fest steht: Bergzicht wird dich nicht hungern lassen!

Ein wunderbar gedeckter Tisch, für die fantastischen Speisen.

Tag 2

In der ersten Nacht schliefen wir sehr wohl, sodass wir uns am Morgen ausgeruht und fit für Tag fühlten. Wir tragen uns um 7 Uhr zum Frühstück. Es bestand aus frischen Fruchtsäften, reichlich starkem Kaffee, Früchten, Müsli, Joghurt, Würstchen, Eiern und Toast, damit wir uns für die morgendliche Jagd stärken konnten.

Nachdem wir den Hunger stillten, beluden wir den makellosen Toyota Bakkie (Pick-up) und tragen Franz uns Obed, unsere Fährtenleser. Wie ich im Laufe der nächsten Woche feststellen konnte, tragen die beiden nicht nur wesentlich zum Jagderfolg bei, sondern sind sie auch eine tolle Gesellschaft und eine Quelle des Wissens über die Landschaft und das Wild.

Der Sonnenaufgang über Bergzicht, der sich über den Horizont verbreitet.

Obed ist der dienstälteste Fährtenleser und arbeitet schon seit vielen Jahren bei Bergzicht. Franz ist ein jüngeres Mitglied des Teams. Er sit aufgrund seiner Talente die Nummer zwei und inzwischen zur rechten Hand von Obed befördert worden. Sie erklären mir, dass ihre Heimat nördlich von Bergzicht liegt, an der Spitze von Namibia. Da sie jedoch so viel Gutes von Bergzicht gehört hatten, sind sie mit ihren Familien in die Nähe der Lodge gezogen. Solche Geschichten höre ich auch von den anderen Mitarbeitern während meines Aufenthalts. Denn sie kommen alle aus demselben Stamm und die Stellen bei Bergzicht hatten sich über Mundpropaganda verbreitet, sobald sie frei wurden.  

Dann kam der Moment der Wahrheit, die erste Jagd während meiner Reise. Steph beschloss, dass wir eine Herde Springböcke, etwa zehn Autominuten entfernt, ansprechen  sollten, um festzustellen, ob wir Anblick auf einen geeigneten Bock haben. Während Franz und Obed noch auf der Ladefläche des Pick-ups Ausschau nach Anzeichen der Herde hielten, machten Steph und ich uns auf den Weg zu der Stelle, an der sie am Vortag gesichtet worden war- Nach einigem Suchen wurden sie in der Ferne gesichtet und wir hielten etwa 600 Meter entfernt an. Nachdem wir ein letztes Mal die Windrichtung überprüft hatten, machten wir uns auf den Weg zu einem etwas höhergelegenen Aussichtspunkt, genaueren Anblick zu haben.

Ziemlich bald waren Obed und Steph in eine Diskussion vertieft, in der sie die Vor- und Nachteile verschiedener Widder abwägten, um zu entschieden, ob es einen geeigneten, geschlechtsreifen Widder gäbe, der aus der Herde genommen werden könnte. Nachdem sie sich entschieden hatte, wurde ich nach vorne gewunken und der Abschussplan besprochen. Wir machten uns in einer Reihe auf den Weg. Zuerst Steph, dann Obed und anschließend ich. Shiraz, der Ridgeback war dicht hinter Steph. Nachdem wir uns auf ca. 200 Meter genähert hatten und uns hinter buschigen Gewächs versteckten, begann Steph, die Herde zu erklären und mich zu informieren, welcher Bock der richtige war. Ich positionierte mein Vierbein-Schießstock und wartete darauf, dass der Springbock mir eine freie Schussbahn bot. Die Herausforderung dabei war die große Herde um ihn herum.

Steph und Obed diskutieren, ob es in der Herde vor uns geeignete Widder gibt, die es lohnt aufzunehmen.

Endlich war er frei von ihr und hier machte ich einen Fehler. Oft hört man von Jagdpädagogen, dass man auf das Blatt schießen sollte und nicht auf die Falte direkt dahinter, wie wir es von Rehwild und Co. gewohnt sind. In diesem Moment vergaß ich den Ratschlag und setzte meinen Schuss ganz normal an. Der Springbock reagierte jedoch auf den Schuss, ebenso wie der Rest der Herde und sie sprangen über die Ebene hinweg ab. Steph war nicht allzu besorgt, Er war überzeugt, dass der Schuss trag und dem Bock schnell der Dampf ausgehen wird. Ich hingegen, fühlte mich besorgt. Mein erster Schuss und ich vergaß den Rat der Experten zu befolgen. Es zeugt von Steph und Obed, dass sie immer noch positiv eingestellt waren, als wir mit der Nachsuche begonnen hatten.

Kurz gesagt, dieser Schuss war mir eine Lehre! Wie wichtig die Schussabgabe bei afrikanischem Wild ist und wie viel höher ihr Adrenalinspiegel sowie ihr Selbsterhaltungsvermögen im Vergleich zum europäischen Wild ist. Dieser Springbock flüchtete erstaunlich weit. Er zog selbst mit einem Lungenschuss mit der Herde weiter. Länger, als jeder von uns erwartet hatte.

Obed und Franz nehmen die Schweißfährte für die Nachsuche auf, eine wahre Kunst, die sie mir versucht hatten beizubringen.

Nachdem wir uns für das Leben des Tieres bedankt, über seine Größe (möglicherweise das stärkste Tier der Saison) und sein Alter unterhalten hatten, machte sich das Team daran, es so respektvoll wie möglich für einige Fotos zu präsentieren. Dieses Maß an Respekt wurde während der gesamten Reise stets beibehalten. Alles Schweiß wurde entfernt, das Tier natürlich auf sauberem Boden positioniert. Dafür wollte ich mich erkenntlich zeigen.

Der beeindruckende Kalahari-Springbock-Widder, ein atemberaubendes Wild!

Danach luden wir das Wild auf den Pick-up und fuhren zurück zur Schlachterei, um es so schnell wie möglich aus der Decke zu schlagen und abzuhängen. Sowohl die Trophäen als auch die Fälle bleiben häufig bei den Jägern. Während das Wildbret zu verschiedenen Produkten für die Lodge, Restaurants und Privatkunden, verarbeitet wird. Übrige Stücke werden unter den Mitarbeitern aufgeteilt, um sicherzustellen, dass sie genug Eiweiß für ihre harte Arbeit zu sich nehmen. Das ist wirklich der Kreislauf des Lebens in Aktion.

Die Vorbereitung des Springbocks in der Wildkammer - nichts wird verschwendet, alles wird verwendet, von der Haut über die Hufe bis zum Aufbruch.

Tag 3

Nach einer weiteren luxuriösen Nacht, in einem komfortablen Bett, bin ich wieder sehr erholt aufgewacht. Dazu trug zweifellos auch das unglaubliche Essen am Vorabend bei (ich wollte wirklich diese talentierten  Köchinnen klauen). Bevor die zweite Jagd losging, traf ich Steph zu einem Frühstück. Wir stärken uns mit Eiern, Würsten, Toast und Kaffee und besprachen dabei den anstehenden Tag.

Am Vortag sahen wir eine Herde Kudus auf einem Hügel bei der Lodge. Allerdings zogen sie gerade über den Hügel und die Grenze hinweg. Da ein Kudu ganz weit oben auf meiner Liste stand (wie für die meisten, die Ernest Hemingways Grüne Hügel Afrikas gelesen haben), kam Steph auf die Idee, dass wir uns die Herde aus der Nähe ansehen sollten, um zu sehen, ob ein großer alter Bulle unter ihnen war.

Was folgte war wieder ein Beweis für ein gesundes Ökosystem. Wir entdeckten nicht nur die Herde, die wir am Vortag sichteten, sondern eine Landschaft voller Wild. Sie genossen die Morgensonne. Es sah so aus, als wäre ein entsprechender Bulle dabei. Jedoch hatte Steph Zweifel. Er wollte die Herde nicht aufschrecken, sodass sie über die Hügel abspringen und wir sie verlieren, wenn wir uns heranpirschen.

Wir fuhren weiter zu einem kleineren Hügel, etwa eine halbe Meile entfernt, wo oft Kudus stehen und die Höhe nutzen, um nach Gefahr Ausschau zu halten. Auf dem Weg dorthin sahen wir einige Kudukühe und mehrere jüngere Bullen, von denen einige bereits beeindruckendes Gehörn trugen, jedoch noch ein paar Jahre Zeit brauchten um ihre Gene zu verbreiten. Als wir dann den kleinen Hügel erreichten, beobachteten wir einige Zeit lang vom Heck des Pick-ups aus die Umgebung, bis wir eine weitere Herde entdeckten, die sich unter einer Baumgruppe aufhielt. Kein Bulle der Herde genügte den Ansprüchen Stephs. Franz und Obed waren sich einig, dass die Bullen auf der Spitze des Hügels die besten seien. Steph wandte sich an mich „Was denkst du? Bist du bereit, ein Risiko einzugehen?“. Er wendete den Pick-up, um uns wieder in die Nähe des ursprünglichen Aussichtspunktes zu bringen.

Der Hügel selbst stieg steil an und ein dichter Gürtel aus kleinen Bäumen bedeckte den gesamten unteren Teil des Hanges. Als wie die Baumgrenze erreicht hatten, zum Glück unbemerkt von den Kudus am Hang, wurde uns klar, dass wir, wenn wir in die Bäume gingen, nichts mehr sehen werden, bis wir die andere Seite erreichten. Außerdem war es sehr wahrscheinlich, dass wir ein Wild aus der Deckung vergrämen. Das vergrämteTier würde wiederum die Kudus versprengen. Wie saßen als fest. Nachdem wir das Ziel ausgemacht hatten und über den ballistischen Verlust von Steps selbstgeladenen Patronen diskutiert hatten, beschlossen wir, so nah wie möglich an die Baumgrenze heranzukommen, um feststellen zu können, ob wir von dort aus schießen konnten.

Seit Jahren hatte ich nicht mehr solch einen Druck verspürt. Nicht nur, dass es ein längerer Schuss sein würde, als die, die ich normalerweise abgebe (obwohl ich sehr weite Schüsse im Vorfeld vermehr geübt habe, um mein Selbstvertrauen zu steigern), auch der Springbock ging mir nicht mehr aus meinen Gedanken. Ich wollte mir das Erlebnis mit einem Traumwild, dem Kudu, nicht verderben. Ich verlangsamte meine Atmung. Steph half mir, die Entfernung einzustellen und wir warteten darauf, bis der Bulle sich von dem kleinen Baum, der ihm Schutz bot, entfernte. Nach gefühlten Stunden, die in Wirklichkeit nur wenige Minuten waren, trat der Kudubulle schließlich vor. Unter Berücksichtigung des steilen Winkels zielte ich, mit dem Fadenkreuz als Orientierung, auf das untere Blatt und betätigte langsam den Abzug.

Der Moment der Wahrheit...

Er lag am Boden. Es war der perfekt Schuss! Bevor ich mich versah, war er erlegt. Bevor er hinter einem Felsen zu Boden ging, taumelte er leicht. Erst als wir bei dem erlegten Bullen ankamen, wurde uns die Größe dieser prächtigen Kreatur bewusst. Wir standen vor der Frage, wie wir dieses mächtige Wild zum Pick-up bringen würden. Steph funkte die Lodge an und bat um zusätzliche Hilfe. Letztendlich brauchten wir zehn Helfende, um den Bullen den Hügel herunter zu tragen, wobei wir uns einen Weg durch das Unterholz bahnten.

Nachdem wir den Kudubullen in die Wildkammer brachten, zu Mittag aßen und uns kurz ausruhten, beschlossen wir in einen anderen Teil des Bergzicht-Geländes aufzubrechen. Wir hatten keinen festen Plan, da sich in diesem Bereich ein beliebtes Wasserloch befindet. Also wollten wir uns anpirschen, um zu sehen, welches Wild sich im Laufe des Nachmittags dort aufhält.

Das Wild, weshalb mein Traum einer Safari-Jagd in Africa überhaupt begann... der Kudu oder "Grauer Geist".

Es war die Leistung des Teams, den erlegten Kudu-Bullen unbeschadet den Berg hinunterzubringen. Beeindruckend war der Respekt des gesamten Teams, den sie dem Wild entgegenbrachten.

Wie wichtig gute Schuhe in den Bergen sind, habe ich sehr schnell gelernt!

Was dann aber geschah, war viel aufregender. Wir sichteten aus einiger Entfernung eine Herde Oryx und wir beschlossen uns an diese heranzupirschen. Shiraz ging voran. Doch plötzlich sahen wir dunkle Gestalten zwischen den Bäumen hindurch laufen. Es waren Paviane! Wir hielten in der Hoffnung darauf, dass sie die Oryxherde nicht versprengt hatten, inne und setzten unseren Weg fort.

Bevor wir überhaupt wussten was gerade um uns geschah, ertönte ein schrilles Kreischen eines Pavians, der sich den Baum herunterstürzte und Shiraz brutal angriff. Zum Glück ist Shiraz aus hartem Holz geschnitzt und wehrte sich. Der Pavian zog sich auf dem Baum zurück, wo er wartete, um erneut anzugreifen. Steph war klar, dass dieses Verhalten nicht normal für einen Pavian war. Sie können zwar aggressiv sein, aber dass sie das Rudel zurücklassen, ist ungewöhnlich. Nicht nur für den Hund, sondern auch  für uns, stellte ein aggressiver Pavian in der Nähe eine Gefahr dar.

Aus diesem Grund bat mich Steph, meinen Schießstock aufzustellen und ihn zu erlegen, bevor er sich nach unten wagt. Wir überließen ihn den Hyänen, denn keiner von uns wollte ihm zu nahe kommen. Offensichtlich hatte er eine Krankheit.  

Damit war die Pirsch auf Oryx vorüber und wir gaben uns damit zufrieden, in ein anderes Gelände zu fahren, um einen ungestörten Platz zu finden. Während der Fahrt hatten wir die Warzenschweine als Pumba (wie in Disneys „König der Löwen“) bezeichnet. Das übernahm Obed, als er nach den Tieren rief und uns erklärte, welche Arte hier beheimatet sind. Ich hatte vorab Steph eröffnet, dass ich gerne Anblick auf Warzenschweine hätte. Jedoch wurde mir erklärt, dass das eher eine Gelegenheitsjagd sei, als ein Ziel. Also sollte ich auf der Tour die Augen offen halten!

Als wir uns von dem Schauplatz unserer Begegnung mit dem Pavian entfernten, klopfte Franz vom Heck des Pick-ups an die Fahrerkabine und wie aufgeregt auf eine halb umgestürzten Baum, auf einer großen Lichtung vor uns, hin. Wir hielten an und gingen hinüber, um zu sehen, was er entdeckt hatte. Es stellte sich heraus, dass im Dreck Gepardenspuren zu sehen waren. Offensichtlich hatten junge Geparden dort gespielt und gelernt zu klettern, denn überall waren Tatzen- und Krallenspuren vorzufinden. Während wir uns darauf konzentrierten und herausfinden wollten, wann sie zuletzt dort waren, hörten wir ganz plötzlich „Pumba! Pumba!“ vom Pick-up aus. Obed war beim Pick-up geblieben und hatte ein Warzenschwein, das über die Lichtung vor uns lief, entdeckt. Wir schnappten schnell die Büchse und Steph teilte mir aufgeregt mit, dass es ein alter Keiler sei und ich ihn aufhalten solle, wenn ich könnte. Wir pfiffen dem Keiler zu. Er wurde langsamer, gerade so, dass ich einen Schuss absetzten konnte. Er ging sofort zu Boden. Es stellte sich heraus, er war eine Kämpfer. Übersäht von Narben, darunter eine große gezackte auf der Stirn, wie eine Harry Potter Narbe.

- Eine echte Trophäe, auf die man stolz sein kann! -

Was für ein Tag! Zwei meiner begehrtesten Tiere konnte ich erlegen. Zwar sehr unterschiedlich, dennoch beide auf ihre eigene Art sehr aufregend. Beide waren genau die Art von „alte Herren“ die Steph und ich jagen wollten.

Sei gespannt auf Teil 2, wenn wir auf Oryx, Impala und mehr jagen!  

Das Team auf dem Rückweg zur Wildkammer und Metzgerei.

Bergzicht Game Lodge : https://www.bergzichtgamelodge.com

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