Safari Serie Teil 2 - Vorbereitung auf deine erste Safari

Nun, nachdem du dich entschieden hast, in welchem Land und mit Jagdveranstalter du jagen wirst, ist es jetzt an der Zeit, dich auf die Reise vorzubereiten. Bei diesem enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand ist es sinnvoll, sicherzustellen, dass du vorbereitet am Ziel ankommst, um das Beste daraus zu machen.

Nachfolgend behandeln wir die Hauptpunkte, die ich vor meiner ersten Reise als wichtig erachtet habe, in der Hoffnung, dass sie sich für dich als genauso nützlich erweisen wie für mich.

Kleidung

Dies ist ein Thema, in dem fast jeder falsch liegt! Mit einigen Ausnahmen musst du nicht viel Kleidung einpacken. Oftmals bieten die Camps einen täglichen Wäscheservice an. Demnach sind sehr wahrscheinlich drei Outfits mehr als ausreichend.

Auch wenn du tagsüber warmes Wetter erwartest, sei dir bewusst, dass die Temperaturen nach Sonnenuntergang sehr schnell sinken können. Um dich aus diesem Grund warmzuhalten, ist es empfehlenswert, für die Morgen- und Abenddämmerung eine zusätzliche Lage, beispielsweise eine winddichte Fleece- oder Daunenjacke, einzupacken. Wenn du Shorts bzw. kurze Hosen mitnimmst, solltest du dringend auch an Gamaschen denken. Damit verhinderst du, dass ungewollt Samen und Dornen in deine Socken schlüpfen. Generell ist davon abzuraten, wenn du versuchst, leise durch das Gebüsch und Gestrüpp zu pirschen.

Neben den Outdoor-Jagd-Klamotten solltest du auch eine etwas elegantere Freizeitkleidung für das Abendessen mitnehmen. Neben eventuell stattfindenden Grillabenden (oder Braai), besteht die Möglichkeit für „formellere“ Angelegenheiten. Dabei gehört es zur guten Sitte, aus Respekt vor deinen Gastgebern, die Klamotten zu wechseln. Besonders dann, wenn du bei der Familie der Jagdveranstalter unterkommst.

Zudem solltest du zwei Paar, gut eingelaufenen, Stiefel mitnehmen. Deine Safari ist nicht die Zeit für ungetragene Stiefel, die anfangs noch unbequem sind. Das zweite Paar der beiden, soll als Ersatz dienen, falls eines kaputt geht, denn gute Ausrüstung vor Ort zu finden, ist schwierig.

Schließlich solltest du sicherstellen, dass du zwei Paar Stiefel mitnimmst, die beide gut eingelaufen sein sollten. Dies ist nicht die Zeit für neue, ungetragene Stiefel! Es ist eine gute Idee, einen Ersatz zu haben, falls ein Paar nass wird oder du ein Paar beschädigst, da Ausrüstung vor Ort schwer zu bekommen ist.

In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass hochwertige Jagdausrüstung kaum erschwinglich ist (sowohl wegen Kosten als auch Mangels Angebot). Aus diesem Grund sind deine Jagdbegleiter oftmals auf gespendete Ausrüstung von anderen (touristischen) Jägern angewiesen. Selbst wenn die Ausrüstung abgenutzt ist, Löcher oder andere Mängel aufweist, entsorge sie am Besten nicht, sonder spende sie lieber.

Grün, Beige und andere Erdtöne sind die besten Farben für die Wahl deiner Kleidung.

Gewehr & Munition

Eine der meist gestellten Fragen für Erstbesucher einer Safari ist wahrscheinlich die nach Gewehr und Munition. „Nehme ich mein eigenes Gewehr mit? Und wenn ja, muss ich mir extra ein neues kaufen? Und welche Munition benötige ich denn eigentlich?“ In Bezug auf das Mitnehmen eines Gewehrs: Das hängt stark von dem Land ab, in das du resit. In einigen ist es einfacher Waffen einzuführen, als in den anderen. Sowohl Südafrika als auch Namibia lässt sich das Einführen von Waffen mit ein wenig zeitlichem Vorlauf und Planung (auch Flug) leicht arrangieren. In anderen Ländern, wie in der Demokratischen Republik Kongo, ist es nahezu unmöglich, das eigene Gewehr mitzunehmen.

Dazu sei zunächst einmal alles gesagt.

Viele Jagdveranstalter sind im Besitz von sehr hochwertigen Gewehren in geeigneten Kalibern. Diese kannst du während deiner Jagdreise ausleihen oder mieten. Das macht dir Reise natürlich einfacher und ermöglicht dir vielleicht auch etwas mehr Entspannung und Ruhe.

Wir empfehlen dir, das im Vorfeld mit deinem Jagdveranstalter abzusprechen, um herauszufinden, welche Gewehre, in welchen Kalibern und Ausführungen sie zur Verfügung stellen. Davon ausgehend solltest du dann deine Entscheidung treffen.

Sofern du ein eigenes Gewehr einführen möchtest, stelle sicher, dass es dir bekannt ist und du mit ihm geübt umgehst. Denn einige Jäger, die bereits eine Safari erlebt haben, haben sich extra für diese Reise ein neues zugelegt und es zuvor noch nicht einmal kennengelernt. Du bist schließlich auf Safari um zu jagen und nicht erstmal dein Gewehr kennenzulernen und einzurichten.

Bei der Wahl der Munition, solltest du unbedingt auf die, eines Premium-Herstellers zurückgreifen. An dieser Stelle solltest du nicht sparen. Das afrikanische Wild ist meist sehr widerstandsfähig. Mehr als unsere heimische Arten. Krankgeschossenes afrikanisches Wild neigt vor allem zur Flucht. Wenn du dir bei der Wahl der Munition unsicher bist, wende dich auch hier am Besten an deinen Jagdveranstalter. Er hat durch seine Erfahrung und Expertise mit Sicherheit eine Empfehlung für dich parat.

Sofern dein gewählter Jagdveranstalter gute Gewehre und Optiken zur Verfügung stellt,  wie es bei mir der Fall war, kann dir das eine Menge Aufwand  auf der Reise ersparen.

Optik

Die richtige Optik ist für die meisten Jäger eine Frage der persönlichen Vorliebe. Wenn es jedoch um die Frage geht, welche Optik du auf einer Safari die richtige ist, mache dir Gedanken darüber, was die Landschaft, in der du jagen wirst, verlangt. Sind es eher Schüsse in den Bergen, über Ebenen, die du abgeben wirst? Oder sind es doch dichte Vegetationen, in denen nähere und schnelle Aufnahmen wahrscheinlicher sind? Für den ersten Fall ist zum Beispiel ein ballistischer Turm eine gute Wahl. Im letzteren Fall ist eine geringe Vergrößerung mit einem breiten Sichtfeld eine mögliche Option.

Genauso wie bei der Wahl der Munition, gilt auch hier: Spare nicht daran, entscheide dich für ein hochwertiges Produkt, das du dir leisten kannst. In meinem früheren Beruf, als Leiter einer Filiale eines renomierten Jagdausstatters, haben wir unseren Kunden stets geraten, für ein Zielfernrohr mindestens das Doppelte dessen auszugeben, was sie für ihre Gewehr ausgegeben haben. Heutzutage übertreffen die meisten Gewehre den Schützen. Ein erstklassiges Zielfernrohr jedoch, ermöglicht dir womöglich zusätzliche zehn Minute im Büchsenlicht. Und, wie jeder Jäger weiß, ist das die magische Zeit eines Jagttages, wenn die Tiere am aktivsten sind!

Betreffend der Jagdgläser, solltest du auch nicht geizig sein. Packe dein bestes ein! Persönlich finde ich eine 10-fache Vergrößerung am hilfreichsten. Besonders dann, wenn es darum geht beim Anblick das Wild genau zu erkennen. Jedoch hängt dies auch von der Erfahrung ab. Sehr lohnenswert ist auch ein Entfernungsmesser. Egal ob dieser in dein Jagdglas eingebaut ist oder du ihn separat mit dir führst. Er wird dir helfen die Distanzen einschätzen zu können. Unter Umständen ist dein Jagdbegleiter auch im Besitz dessen und wird dir die Informationen mitteilen, bevor du den Abzug betätigst. Dennoch kann der eigene nützlich sein, wenn es zu einer Situation kommt, in der du schnell sein musst.

Ich persönlich habe mich dazu entschlossen mein eigenes Gewehr nicht mit nach Namibia zu nehmen. Hauptsächlich aufgrund der damals stattfindenden Streiks des Zollpersonals im Vereinigten Königreich. Diese hätten den Prozess der Mitnahme verkompliziert und langwierig gemacht. Zudem konnte ich bereits im Vorfeld herausfinden, dass mein Jagdveranstalter hochwertige Gewehre mit entsprechenden Kalibern und Optiken, mit denen ich bereits vertraut bin, zur Verfügung stellt.

Rückblickend hat es mir meine Reise sehr vereinfacht, da meine Flüge Verspätungen hatten und ich nur geringe Pufferzeiten zwischen den Flügen hatte. Dadurch wäre es mit Gewehr chancenlos gewesen, die Sicherheitskontrolle in Äthiopien rechtzeitig zu passieren, um den Anschlussflug zu erwischen.

Auch dieses Situationen solltest du in deine Überlegungen mit einkalkulieren, wenn du deine Flüge buchst.

 

Schießen

Sofern du deine eigene Büchse mitnimmst, sollte es selbstverständlich sein, dich mit ihr vertraut zu machen. Damit du dir selbst ausreichend Sicherheit gibst und Treffer bei verschiedenen Distanzen gewährleisten kannst, ist das Schießen mit der Waffe im Vorfeld unabdingbar.

Außerdem solltest du dich zusätzlich vorab mit Schießstöcken vertraut machen. Diese sollten repräsentativ für diejenigen sein, die auch während deiner Reise verwendet werden. Ich nutze für meine Reisen gerne ein Set von Vierbein-Zielstöcken. Sie lassen sich in drei Teile zerlegen, um sie praktisch zu verstauen und damit die Reise zu erleichtern. Der einzig negative Aspekt an diesen Vierbein-Schießstöcken ist der Aufbau, der eventuell etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt und die Bewegungsfreiheit womöglich etwas einschränkt. Jedoch gehe ich diesen Kompromiss gerne ein und bin zufrieden damit. Durch die Verwendung dieser und das Üben damit, bin ich nun in der Lage ziemlich genau 400 Meter weit zu schießen, was mir je nach Situation viel Flexibilität ermöglicht.

Die meisten Jagdveranstalter bieten Zwei- oder Dreibein-Zielstöcke.

Unabhängig dessen, wofür du dich entscheidest, übe mit den Stöcken, damit du in der Lage bist, sie blitzschnell, ohne Geräusche aufzustellen, dein Gewehr in die optimale Postion zu bringen und aus verschiedenen Höhen zu schießen. Am besten, du trainierst damit so lange, bis es für dich zur intuitiven Gewohnheit geworden ist. Von Vorteil ist es, wenn du dann auf der Safari deine eigene Stöcke  nutzt, da du mit ihnen vertraut bist.

Selbstverständlich solltest du dich auch an das zu schießende Kaliber gewöhnen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass du mit einem größeren Kaliber, als das womöglich vertraute .243, schießen wirst. Damit du keine Angst vor dem Schuss und Rückstoß eines .375 entwickelst, solltest du sicherstellen, dass du bereits davor schon daran gewöhnt bist.

Andere Aspekte des Schießens, mit denen du dich vor der Reise auseinandersetzen solltest, sind die Biologie und die Zielzonen des Wildes. Während einige der afrikanischen Tiere ähnliche Zielzonen wie unsere europäischen Hirsche haben, haben andere überraschend andere Zonen, die du anvisieren solltest. Einer der besten Ratgeber dafür ist das Buch „Der perfekte Schuss“ von Kevin Robertson. Dieses Standardwerk informiert und erklärt, wie man afrikanisches Wild erfolgreich und human schießt. Ein verantwortungsbewusster Jäger, der eine Safari plant, sollte dieses Werk unter keinen Umständen missen. Jeder Jäger sollte sich selbst, dem Team und dem Wild dies schuldig sein, es sauber und schnell zu erlegen.

Gewöhne dich im Vorfeld daran, mit Zielstöcken zu schießen, da du die meisten deiner Schüsse du auf diese Weise machen wirst.

 

Mit Sicherheit wird dir dein ausgewählter Jagdveranstalter im Vorfeld eine Packliste zu kommen lassen und dir auch vor dem Antritt deiner Reise spezifische Ratschläge zu seinem Vorgehen und seinen Erwartungen geben. Ich hoffe jedoch sehr, dass ich dir mit diesen Grundlagen über die Vorbereitungen deiner ersten Safari-Reise weiterhelfe und du Einblicke über meine Vorbereitungen bekommen konntest.  

Im nächsten Teil schreibe ich über meine Reise nach Namibia, Anfang letzten Jahres und erläutere weshalb ich mich für dieses Land entschieden habe, aus welchen Gründen ich den bestimmten Jagdveranstalter ausgewählt haben und was ich während meines Aufenthalts erleben und lernen durfte.

Bis bald, in Teil 3!

Zu guter Letzt: Vergiss nicht, Jagdgefährte zu nutzen!

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